Die Steine des Pfirsichs. Marlen Haushofer zugedacht.
Mit Holzschnitt-Abbildungen von Christian Thanhäuser.
Edition Thanhäuser, Ottensheim an der Donau, 2003.

Marlen Haushofer, die Dichterin, die in Frauenstein geboren wurde, in Linz zur Schule ging, in Steyr als Hausfrau und Zahnarztgehilfin lebte, in der literarischen Boheme von Wien eine andere Welt und ein anderes Ich suchte und zu Hause auf dem Küchentisch ihre abgründigen Romane und Erzählungen schrieb, ist immer wieder, immer wieder neu im Gespräch.
Brita Steinwendtner versucht, sich dem zerrissenen Leben und dem faszinierenden Werk Marlen Haushofers behutsam und poetisch anzunähern und deren Weg in die Einsamkeit als zunehmende Versteinerung zu deuten. Steinwendtner entwickelt eine eigene Geschichte, die sich vom Beispiel der Dichterin löst und das allgemeine Schicksal einer Frau im Netzwerk der Beziehungen eines Lebens einprägsam ins Bild fasst.


Edition Thanhäuser zum Buch


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Rezensionen, Statements, Briefe

Daniela Strigl
„Dies ist ein poetisches Portrait, keine Biographie, keine wissenschaftliche Studie. Dass das hier gezeichnete Bild einer Frau die Züge Marlen Haushofers trägt, daraus macht Brita Steinwendtner keinen Hehl – sie verrät es gleich im Untertitel. Marlen Haushofer: eine großartige Autorin von atemberaubender Radikalität und ein unglücklicher Mensch. Ein Mensch, auf dessen Schultern die bleierne Zeit der fünfziger und sechziger Jahre ebenso gelastet hat wie die Existenz in der Provinz, im schönen, engen Steyr.“

„Mit ihrer Hommage an die äußerlich so schrecklich normale Steyrer Bürgersfrau und Mutter Marlen Haushofer lenkt Brita Steinwendtner den Blick ihrer Leserinnen und Leser keineswegs zuletzt auf deren abgründiges Werk. Sie macht neugierig, macht Lust darauf, den da und dort aufblitzenden Zusammenhängen nachzuspüren, den zitierten Notrufen und angerissenen Fragen auf den Grund zu gehen. Darüber hinaus legt die Autorin, durchaus auch in eigener Sache, das explosive Potential des weiblichen Schreibakts bloß: Was als verstohlenes Beschriften von Innenseiten beginnt, erscheint eines Tages zum Menetekel verwandelt – eine stille Flammenschrift. Unübersehbar und unvergesslich.“