Rote Lackn.
Roman, Haymon Verlag, Innsbruck-Wien 1999.

Die „Rote Lackn“, ein Teich am oberen Ende eines Gebirgstales, wird zum Ausgangspunkt einer Spurensuche: Die Ich-Erzählerin folgt verschlungenen Lebensläufen und ineinander verwobenen Schicksalen, holt kleines Glück und großes Leid ans Licht, schildert Begegnungen und hinterfragt ihre eigene Erinnerung. Es sind vor allem Frauen, denen die Autorin ihre Aufmerksamkeit schenkt: die Bäuerin, die sich zu Tode schindet; die Sennerin, die im „Narrenturm“ endet; in der Stadt die „alte Dame aus dem Französischkurs“, deren Sohn ein bekannter Professor in Deutschland ist und in der Heimat eine berührende Liebesgeschichte erlebt; die Sportlerin aus der DDR, die über die Todesgrenze hierher geschmuggelt wird; und Marie, deren Geschichte dort endet, wo die Erzählung ihren Ausgang genommen hat …


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Rezensionen, Statements, Briefe

Adolf Muschg
„Was für eine schöne Musik, ein warmer, grund-trauriger Ton… Wieviel Bauernland, Trakl-Landschaft, Stifter-Geduld; es gehört viel Reife dazu, so von seiner Kindheit zu schreiben, und von den Vorgeschichten dieser Kindheit, die immer noch eine Fortsetzung des 100-jährigen Kriegs unseres Jahrhunderts ist…“

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Sabine Doering, Frankfurter Allgemeine Zeitung
„Die Stärke des Romans liegt in seiner Komposition und der Knappheit seiner Sprache. Geschichten von Verfolgten und Opfern hat man schon oft gelesen, und dass das Leben in der österreichischen Provinz alles andere als ein Vergnügen sein kann, gehört spätestens seit den Büchern von Thomas Bernhard und Elfriede Jelinek zum Wissen einer europäischen Literaturgeographie. Und doch ist Brita Steinwendtner hier ein kleines unaufdringliches Meisterwerk gelungen.“

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Händl Klaus
„Dieses Buch hat eine eigene Musik, unendlich zärtlichen Atem, und ist so sanft gefügt – wie sich das Leben ergibt – berührt und berauscht bin ich davon, an liebevolle Zügel genommen!“

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Heinz Schafroth
„Es ist Brita Steinwendtner etwas wunderbar Stimmiges gelungen und etwas überaus Kunstvolles. Diese „Reigenform“, die Verschränkungen der Geschichten; und wie in die historischen Zeiten und Ereignisse eine archaische Zeit sich einschreibt, die des Leidens und der Landschaft, wo nichts mehr sich ereignet, sondern alles ist, wie für immer ist.“

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Hans Höller
„Was mich so für diesen erzählerischen Blick einnahm, ist die Fähigkeit, Menschen in ganz kleinen Gebärden, Blicken, einem fast kreatürlichen Ausdruck zum Sprechen zu bringen – in einer Sprache, die über viele Bilder, Nuancen, Gesten, Töne verfügt.“

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Karl Müller
„Frauenschicksale quer durch die Jahrhunderte werden geschildert; die große Geschichte wird von den kleinen Leuten im Tal wahrgenommen, erlebt, erlitten, immer wieder, unaufhörlich. Alles ist von einer kreativen Instanz in eins geschmolzen – glaubhaft, luzid. Alles schreibt sich aus der Trauer, aus dem zerbrochenen Paradies her, aber auch aus der uneinlösbaren Hoffnung: Wann ist es endlich genug?“